Rückblickend betrachtet, scheint seit Beginn des Jahres 2020 nichts mehr so zu sein, wie es vorher war. Am 27. Januar kam das neuartige Corona-Virus, welches bisher hauptsächlich aus China bekannt war, erstmals nach Deutschland. Dass dieser Tag so ein einschneidendes Erlebnis darstellen würde, hätte damals wohl noch keiner gedacht. Doch bis heute hält die Pandemie die Welt in Atem. Selbst wenn sich die Situation mittlerweile etwas entspannt hat und es Lockerungen gibt, hat das Virus in den meisten Ländern immer noch Auswirkungen auf das öffentliche Leben.
In diesem Artikel wollen wir uns im Speziellen mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf das Bundesland Thüringen beschäftigen.
Folgen für den Alltag der Menschen
Das Schlimmste scheint mittlerweile überstanden zu sein und es ist, zum Glück, wieder ein halbwegs normaler Alltag möglich. Doch das Auf und Ab der letzten zwei Jahre hängt vielen immer noch nach. Lockdowns, Ausgangsbeschränkungen, Schul- und Kita-Schließungen, Home-Office-Regelungen usw. haben das Leben der Menschen auch in Thüringen beeinflusst. Studien zufolge lassen sich vor allem folgende Auswirkungen besonders oft beobachten:
- Negative Folgen für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
- Familiäre Spannungen und Partnerschaftskonflikte
- Vermehrtes Auftreten häuslicher Gewalt
- Zunahme von Übergewicht und Essstörungen
- Starker Anstieg bei der Mediennutzung
- Kindliche Defizite im motorischen, sprachlichen und sozial-emotionalen Bereich
Auch wenn sich die Situation wieder verbessert hat, lassen sich nicht alle Lockdown-Folgen einfach so wieder rückgängig machen. So werden sich bei einigen Kindern und Jugendlichen die schulischen Defizite auch noch im neuen Schuljahr bemerkbar machen. Zudem ist auch die Angst vor einer vierten Welle immer in den Köpfen der Menschen präsent.
Auswirkungen auf die Wirtschaft
Auch die Wirtschaft hat nach wie vor mit den Folgen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zu kämpfen. Gastronomie, Handel und auch Teile des Handwerks mussten für eine lange Zeit vollständig dicht machen und haben dementsprechend mit vielen Einbußen zu kämpfen. Gerade auch der Einzelhandel war stark von den Maßnahmen betroffen. Drei Monate dauerte der letzte Lockdown an. Dazu kam noch, dass die versprochenen Hilfen viel zu spät ankamen und für die meisten nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellten.
Zahlreiche Unternehmer und Ladeninhaber haben in Thüringen ihr Geschäft aufgegeben. Stattdessen haben sich viele von ihnen einen Job in der Verwaltung oder auch in der Industrie gesucht. Dasselbe Schauspiel ließ sich auch in der Gastronomie beobachten.
Laut Angaben kostete jede Woche des Lockdowns rund 3,5 Milliarden Euro. In 54 % der Handwerksbetriebe sanken die Auftragszahlen spürbar ab. Dies zeigte sich besonders in Betrieben der persönlichen Dienstleistungen, hier waren ganze 87 Prozent betroffen.
Veränderungen der Arbeitslosenquote
Die Auswirkungen auf die Wirtschaft spiegeln sich natürlich auch im Arbeitsmarkt wider. Die Einkommenseinbrüche in vielen Branchen schlugen sich auch auf die Arbeitslosenquote nieder. In Thüringen lag die Quote im Dezember 2019 noch bei 5,1 % während sie im Mai 2020 schon bei 6,3 % lag. Auf diesem Niveau blieb die Zahl bis März 2021. Selbst im Juli 2021 lag sie noch leicht erhöht bei 5,4 %.
Es gab aber auch einige Unternehmer, die sich nicht einfach so geschlagen geben wollten und sich bemühten andere Lösungen für ihr Geschäft zu finden und legten dabei viel Kreativität an den Tag. So boten zum Beispiel einige Restaurantinhaber erstmals Lieferservices für ihre Speisen an. Einzelhändler konzentrierten sich auf eine verbesserte Online-Präsenz und etablierten oftmals Click-and-Collect-Services. Viele dieser Neuerungen werden wohl auch noch längere Zeit (vielleicht sogar auch dauerhaft) bestehen bleiben.
Veränderungen im öffentlichen Leben
Gerade im Bereich des öffentlichen Lebens sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch jetzt noch deutlich zu spüren. So dürfen beispielsweise Volksfeste und andere öffentliche Veranstaltungen immer noch nicht auf altbekannte Weise stattfinden. Kein Wunder, dass auch Schausteller und Kirmesbudenbetreiber nach Alternativen suchen und ihre Verkaufswagen und Fahrgeschäfte auf privaten Flächen abstellten. Natürlich mussten sie, um ihre Leistungen anbieten zu können, auch strenge Hygienemaßnahmen in Kauf nehmen.
Die Veränderungen im öffentlichen Leben schlagen sich auch in der Freizeitgestaltung der Menschen nieder. So zeigen sich in ein paar Bereichen dennoch auch positive Entwicklungen. Sportliche Aktivitäten stehen für viele wieder höher im Kurs. Einige haben das Spazierengehen, das Wandern oder auch Fahrradausflüge für sich entdeckt. Allgemein verlegten sich die sportlichen Aktivitäten, dank der geschlossenen Fitnessstudios, verstärkt in den Outdoor-Bereich. Profitieren konnten davon vor allem die Anbieter von Outdoor-Bekleidung, Wanderausrüstung usw. Aber auch Verkäufer von Heimsportgeräten oder Fahrradhändler durften sich über starke Zuwachse freuen.
Aber auch die Online-Dienste und -Medien wurden während der Pandemie immer wichtiger. Aufgrund der mangelnden Möglichkeiten, sich mit Freunden zu treffen oder öffentliche Veranstaltungen zu besuchen, verabredeten sich die Menschen zu Gruppen-Chats oder nutzen Video-Streaming-Dienste, die es erlaubten, Serien und Filme über den Computer dennoch gemeinsam zu erleben.
Tourismus und Reisen
Es gab Zeiten, in denen es in vielen Regionen gar nicht möglich war, in andere Länder einzureisen oder der Grenzübertritt nur mit vielen Einschränkungen möglich war. Als die Reisebestimmungen dann endlich wieder gelockert wurden, nahmen viele dies zwar zum Anlass endlich wieder ins Ausland reisen zu können, doch viele schreckten davor, dank Quarantänebestimmungen, Reisewarnungen und Testpflicht dennoch zurück.
Auch in diesem Jahr sind viele Deutsche noch unsicher bezüglich Auslandsreisen und verlegen ihren Urlaub lieber an schöne Orte im Inland. Auch in Thüringen dürfen sich die Feriengebiete wieder über zahlreiche Urlauber freuen. Unter thueringen.info findet man Reiseziele, die auch einen Urlaub im Inland zum Highlight machen.